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Der größte See des Schwarzwaldes und gleichzeitig ein Stausee ist der Schluchsee. Dort kamen wir vorbei, als wir noch ein Hinweisschild fanden, dem wir außerplanmäßig folgten. In Grafenhausen- Rothaus (der Ort mit der höchstgelegenen Brauerei bei 1000 m über NN) steht das Heimatmuseum „Hüsli“. Dabei handelt es sich um ein 1911 im Stil eines Schwarzwaldhauses erbautes Gebäude, was besonders populär wurde, als es in der TV-Serie „Die Schwarzwaldklinik“ den Wohnsitz des Dr. Brinkmann darstellte. Wir waren nicht drin, aber als so die Nachmittagssonne auf das wunderschöne Anwesen schien, fühlten wir uns tatsächlich wie ein Teil dieser Bilderbuchlandschaft und wie frisch dem Heimatfilm entschlüpft.
Was für ein Tag! So viele Eindrücke! Und morgen sollte das nächste Highlight  folgen. Strasbourg. Von Offenburg fuhren wir etwa 30 Minuten mit dem Zug und kamen an einem Bahnhof an, dessen Lage bewirkte, dass ich mich gleich wohl fühlte, bzw. dass ich mich gleich zurechtfand. Das Gebäude wurde Ende des 19. bis Anfang des 20. Jahrhunderts erbaut. 2006/2007 bekam das Empfangsgebäude noch eine gewölbte Glaswand davor gesetzt. Das schaffte zusätzlichen Platz, schützte die prächtige Neorenaissance- Fassade und bot nun einen futuristischen Anblick, der vielleicht etwas fremdartig gewöhnungsbedürftig anmutet. Ein Riesenei aus Glas vielleicht. Wie auch immer, wir traten hinaus und ich wähnte mich in Leipzig. Ja, Leipzig hat einen Kopfbahnhof, der größer ist. Aber auch dort trifft man auf einen riesigen Platz mit Grünanlagen und wichtigen Straßen, die man überqueren muss, um dann geradewegs ins Stadtzentrum zu gelangen. Genauso war es hier in Strasbourg.
Strasbourg hat rund 50 000 mehr Einwohner als Halle auf etwa halb so großer Fläche. Die Rolle der Stadt ist jedoch weit bedeutender. So ist Strasbourg Hauptstadt der Region Elsaß und ist Sitz zahlreicher  europäischer Einrichtungen, wie dem Europarat, dem Europaparlament und dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte . Man spürt schnell dieses besondere weltoffene Flair. Die Geschichte war wechselhaft, mal deutsch, mal französisch. So ist es auch kein Wunder, dass man immer wieder auf deutsche Namen trifft, bzw. deutsche Worte, die in Mundart abgewandelt sind.
Ein echter Hingucker ist die Straßenbahn dieser Stadt. Da ich ja nun immer wieder mit Halle vergleiche … reden wir nicht drüber…. Wir überquerten die Ill und konnten jetzt schon von weitem das Münster sehen. Die Kathedrale überragt alles. Zuvor drückten wir uns die Nasen an Schaufenstern platt. Ich weiß nicht, wie man diese Läden nennt (eine Art Konditorei vielleicht), die ich so aus meiner Heimat nicht kenne. Es gab diverse Kuchen und Törtchen mit viel Obst und alles war kunterbunt und sehr appetitlich. Das Obst sah so gut aus, dass man überlegte, ob es denn tatsächlich echt ist. Sich für ein Stück zu entscheiden, schien fast unmöglich. Wir beließen es beim Schauen, denn die Teilchen waren sündhaft teuer. Übrigens kennen wir doch alle den Gugelhupf. Der kommt ursprünglich aus dem Elsaß. In Strasbourg gibt es viele Geschäfte, die einzig mit diesem Backwerk in unterschiedlichen Varianten handeln.