Raus aus der Stadt und hinein in die Natur. Unser
nächstes Ziel war der Feldberg. Mit 1493 m ist er der
höchste Berg aller deutschen Mittelgebirge. Je höher
wir kamen, desto kühler wurde es. Leider
verschlechterte sich auch die Fernsicht. Der
Feldberg bietet eigentlich eines der umfassendsten
Panoramen in Deutschland. Anders als der
Brocken im Harz steht der Feldberg in erster
Linie im Zeichen des Wintersports. Tja…..und
da war jetzt tote Hose. Zwar kann man dort
auch wandern, doch die meisten Restaurants
und Bauden waren geschlossen. Erst unmittelbar vor dem
Lift, der fast bis zum Gipfel führt, fanden wir Geschäfte, Lokale und
damit endlich auch eine Toilette. Doch auch dort neben dem Hotel war
wenig los. Um tatsächlich zum höchsten Punkt zu kommen, hätten wir
pro Person 9,50 € investieren müssen. Wir wären ein relativ kurzes Stück mit einer Kabinenbahn hinauf
gefahren. Wir schauten zur Bergstation und zum Aussichtsturm. Beide verschwanden immer wieder in
dicken Wolken. Es hätte sich nicht gelohnt. So dachten auch die anderen Leute, denn die Kabinen blieben
leer. Trotzdem war es interessant, einmal auf diesem hohen Berg zu stehen.
Es ging also wieder hinab. Unser nächstes Ziel war Sankt Blasien. Scheinbar kennt jeder Sankt
Blasien – nur unser Navi nicht. Wie gesagt; auf dieses Teil konnten wir uns im Urlaub nicht wirklich
verlassen. Es lebe die gute alte Karte. So fanden wir den Ort schließlich doch, nachdem sich im 19.
Jahrhundert bereits der Komponist Felix Mendelssohn Bartholdy sowie der spätere US-Präsident
Franklin Roosevelt durch den Black Forrest gekämpft hatten. Der Ort ist nicht groß und beliebt als
Kneipp-Kurort. Das Besondere jedoch ist der Dom St. Blasien. Dazu möchte ich ein wenig weiter
zurück in die Geschichte des Schwarzwaldes gehen. Der wurde erst relativ spät besiedelt. Im 8.
Jahrhundert entstanden einzelne Klöster. Das Land musste zunächst urbar gemacht werden. Schon da
spielte das Holz eine ganz wichtige Rolle, was dem Schwarzwaldgebiet Reichtum verschaffte. Um
die Klöster bildeten sich schließlich Siedlungen und so findet man heute noch in der Nähe von
Städten herrliche Klosteranlagen. Das Benediktinerkloster St Blasien wurde erstmals 858 erwähnt.
Im späten Mittelalter galt es als eines der wichtigsten Klöster im süddeutschen Raum. Seine große
Blüte erlebte es schließlich im 18. Jahrhundert, als eine eindrucksvolle Kuppelkirche im
klassizistischen Stil erbaut wurde. Hat man es nicht mit eigenen Augen gesehen, würde man nie ein
solches Bauwerk mitten im idyllischen Schwarzwald vermuten. Mit 36 Metern im Durchmesser und 62 Metern Höhe ist es das
drittgrößte seiner Art in Europa. Im Verhältnis zum Ort ist der Dom mit seinen angrenzenden Gebäuden völlig
überdimensioniert. Es verschlägt einem die Sprache, betritt man das Kirchenhaus. Im Gegensatz zu vielen anderen Kirchen ist
es hier hell und luftig. Weißer Marmor, weißer Stuck, weiße Bänke und riesige Fenster lassen den Raum von Licht durchfluten.
Fantastisch!