25.9.2014 - 29.9.2014
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Einmal Helgoland – Deutschlands einzige Hochseeinsel;  die Liste unserer Vorhaben in unserem Leben wird immer kürzer. Auch Ostfriesland kennen wir noch nicht. Gern wollten wir diese beiden Punkte auf unserer Lebensplanliste noch abhaken. Beides ließe sich gut miteinander verbinden. So suchte ich nach Unterkünften für einen Kurzurlaub. Festland, aber direkt am Wasser mit günstigen Möglichkeiten für einen Ausflug nach Helgoland; das waren die Vorgaben.
Denkste Puppe! Die Hauptsaison war zu Ende, aber wir fanden einfach nicht das Richtige. Entweder gab es keinen Strand, an dem man abends nochmal mit nackten Füßen einen Spaziergang machen konnte, oder das Preis-Leistungs-Verhältnis war jenseits von Gut und Böse.
Aber warum in die Ferne schweifen, wenn das Glück so nah? Also kein Helgoland, keine Nordsee, keine Gezeiten, dafür Rügen, Deutschlands größte Insel, Ostsee, nicht so salzig, dafür bergig. Okay, sooo nah liegt dieses Glück dann auch nicht, dafür hatten wir aber jenes… Glück, meine ich.
Ich fand eine vielsprechende Unterkunft in Sellin. Die Bewertungen waren sehr gut. Nur die Sache mit dem „Seeblick“ sollte man nicht allzu wörtlich nehmen. Die Fenster eines Hauses richten sich natürlich in 4 Himmelsrichtungen, und nicht überall kann die Ostsee sein. Aber egal, Hauptsache wir haben ein paar schöne Tage am Meer.
Am Morgen des 25.9.2014 brachen wir kurz nach 8.00 Uhr auf und erreichten nach reichlich 5 Stunden ohne Zwischenfälle unser Ziel. Hätten wir uns auf unser Navi verlassen, wären wir zuletzt entweder viele Stufen hinauf gefahren oder wären direkt in der Ostsee gelandet. Wie gut, wenn man einen eigenen Kopf zum Denken hat. Beim Betreten unseres Appartements waren wir uns einig: Damit hatten wir tatsächlich Glück gehabt; geräumig, sauber, gemütlich UND: Seeblick! …..obwohl…. unsere Zimmer lagen in der vorletzten Etage, aber auch von so weit oben konnten wir nicht viel Wasser sehen. Die Bäume davor waren so weit in die Höhe geschossen und noch voller Laub, dass uns die Sicht weitestgehend versperrt blieb. Vielleicht sollte sich das Appartementhaus ernsthaft Gedanken über einen Namenswechsel machen. Wegen der Nähe zur Ostsee war uns dafür ein permanentes Meeresrauschen sicher, was eine sehr beruhigende Wirkung hat.
Sellin ist nicht besonders groß, zählt aber wegen seiner prächtigen Bäderarchitektur (vor allem in der Wilhelmstraße) neben Binz und Göhren zu den bedeutendsten Badeorten auf Rügen. Von der 30 m hohen Steilküste führt eine steile Treppe, aber auch ein kostenloser Aufzug hinab zum Strand mit der 394 m langen Seebrücke. Damit ist sie die längste Seebrücke auf Rügen. Ahlbecks Brücke auf Usedom und die von Sellin tragen die schönsten Seebrückengebäude Deutschlands.