zurück weiter Hierbei handelt es sich um 3 sehr unterschiedliche Städtchen, denen wir aber jeweils nur kurze Besuche abstatteten. Lohnenswert waren diese Abstecher jedoch auf jeden Fall… naja, bis auf Meldorf vielleicht. Im Reiseführer wurde hier besonders auf den Meldorfer Dom hingewiesen, der so gewaltig ist und deshalb Dom genannt wurde, obwohl er nie Bischofssitz war. Am meisten hatten wir uns aber auf das Dithmarsche Landesmusem gefreut, dem bedeutendsten Museum an der Nordseeküste von Schleswig-Holstein. In ihm erfährt der Besucher „alles über das alltägliche Leben in Dithmarschen von der Kaiserzeit bis in die 1960er Jahre: Bahnhof, Schulklasse, Wohnräume, Plumpsklo und Friseur, Landarzt und Operationssaal, Kneipe und Kino – und noch viel mehr; alles im Zusammenhang, manches sogar begehbar.“ Das klang doch interessant, und laut Reiseführer war täglich geöffnet.  Als wir hinkamen, kündete ein Schild von neuen Öffnungszeiten. Neuerdings ist montags geschlossen. Und? Es war Montag. Enttäuscht zogen wir wieder in Richtung Dom, um uns in unserer Verzweiflung ein Eis zu gönnen. Mit dem Englischen haben wirs ja nicht so; Klaus am allerwenigsten. Er dachte sich wohl, Pfefferminz ist schön frisch, also nehme ich After Eight und bestellte eine Kugel „Aftershave“. Der Eismann wusste trotzdem, was er meinte. Wie am Eidersperrwerk waren wir auch zweimal in Tönning, einmal bei Ebbe und einmal bei Flut. Zuerst hatten wir Schwierigkeiten, den historischen Hafen zu finden. Es gab Wegweiser, doch führten die uns in eine andere Richtung. Nun führen bekanntlich viele Wege nach Rom. Und in Tönning ist es ebenso. Über viele sinnlose Umwege gelangten wir schließlich zum Hafen. Dominant und von weithin sichtbar: das Packhaus. Das Städtchen hat nur 5000 Einwohner, doch der Hafen hat eine große Geschichte. Früher gab es hier sogar eine bedeutende Festung. Bei Ebbe sieht das Hafenbecken nicht wirklich schön aus. Ein sehr schönes Segelschiff liegt dann im Schlamm. Bei unserem 2. Besuch war Flut. Der Anblick stimmte (zumindest mich) versöhnlicher. In Friedrichstadt reibt man sich zunächst die Augen. Sind wir tatsächlich in Deutschland? Sind wir tatsächlich in Nordfriesland? Ja, das sind wir, auch wenn hier nichts so aussieht wie in den benachbarten Orten. Stufengiebelhäuser, Grachten, Holzklappbrücken, holländischer Backstein und bunte Hausmarken; so begegnet uns heute ein hochrangiges Kulturdenkmal. Friedrich III. wollte eine Handelsmetropole schaffen und holte dafür Anfang des 17. Jahrhunderts niederländische Bürger hierher. Es handelte sich dabei vor allem um die verfolgten Remonstranten. Weil an diesem Ort nun Religionsfreiheit gewährt wurde, siedelten sich auch Mitglieder vieler anderer Religionsgemeinschaften an. Friedrichstadt galt bald als Stadt der Toleranz und so sind noch heute 5 verschiedene Religionsgemeinschaften aktiv. Das Holländerstädtchen lebt heute vor allem vom Tourismus. Tatsächlich sind die Häuserzeilen entlang der Grachten so hübsch anzusehen. Alles sieht sehr gepflegt aus, fehlen nur die Antjes in ihrer typischen Holländertracht mit Haube und Klompen.