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Nach Krakenmanier streckten wir unsere Tentakel in alle Richtungen des Nordens. In der Kürze der Zeit wollten wir so viel wie
möglich sehen, wobei wir uns teilweise recht weit von der Nordsee entfernten, um in Ostseenähe zu gelangen. Direkt hinter
Flensburg liegt Glücksburg. Was für ein freundlicher Name! Mit einer großen Vorliebe für Burgen und Schlösser wollten wir
uns nun erstmals ein Wasserschloss ansehen. Die Fotos, die wir dazu fanden, waren sehr vielversprechend. Und tatsächlich;
bereits vom Parkplatz aus hat man das perfekte Postkartenmotiv. Bei Sonnenschein waren wir losgefahren, bei der Ankunft
schoben sich bedrohliche Wolken zusammen und bei der Abfahrt goss es. Es ist schon recht lange her, als ich zuletzt in einem
Schloss war, bei dem ich aufgefordert wurde, in große Filzlatschen zu schlüpfen. Dieser Aufwand hat sich gelohnt. Das Schloss
ist wirklich sehenswert und hoch interessant. An dieser Stelle möchte ich aber nicht über Einzelheiten erzählen. Ich möchte es
nur der Vollständigkeit wegen erwähnen.
So ähnlich verhält es sich auch mit Schleswig. Dieses wunderschöne Städtchen
besuchten wir diesmal nicht direkt. Wir richteten uns nach Hinweisschildern mit
der Aufschrift „Haddeby“ oder „Haithabu“. Das Wikingermuseum liegt ebenfalls
an der Bucht der Schlei, genau gegenüber der Stadt Schleswig. An jener Stelle
war einst die erste echte mittelalterliche Stadt Nordeuropas mit dem
Hauptumschlagsplatz für den Handel zwischen Skandinavien, dem Nordseeraum
und dem Baltikum. Im Museum kann man die Entwicklung verfolgen. In den
letzten Jahren hat man das Museum stark erweitert. Außerhalb des Gebäudes kann
man nun vorbei an einem Wall bis zu einer Wikingersiedlung direkt am Wasser
laufen. Wir begegneten Schafen und Rindern, deren Rassen bereits den Wikingern
als Haustiere dienten. In den Hütten wurde sehr anschaulich die Lebensweise
dargestellt. Allein zu diesem Thema könnte ich nun eine umfangreiche Website
gestalten, doch ich möchte es bei dieser knappen Beschreibung belassen.
Je platter das Land; je höher der Himmel. Der Horizont weckt Sehnsucht. Der Wind
bläst den Kopf frei. Die salzige Luft lässt angenehm tief durchatmen. So ist es an der
Nordsee und dafür liebe ich sie. Damit war auch der Nordseeurlaub in diesem Jahr
ein besonderer Höhepunkt. Von Halle bis nach Hennstedt fuhren wir 472 Kilometer.
Insgesamt zeigte der Tachometer für diesen Urlaub 2222 Kilometer an. Viele Orte,
die wir besuchten, in denen wir nur ein paar Stunden verweilt haben, wären es wert
gewesen mehrere Tage zu bleiben, um sie besser kennen zu lernen. Wir wollten aber
so viel wie möglich sehen. Trotzdem hat die Woche nicht ausgereicht. Auch ein
weiterer Nordseeurlaub wird mühelos vollgepackt werden mit Orten, die wir noch
nicht kennen. Und wieder werden wir nicht alles schaffen, was wir uns
vorgenommen haben. Klaus hat schon angekündigt, im nächsten Jahr würde er gern
wieder einmal nach Südtirol fahren. Ja, auch da ist es wunderschön. Ich jedoch werde
schon sehr bald wieder singen: „Oh, ich hab´ solche Sehnsucht. Ich verlier´ den
Verstand. Ich will wieder an die Nordsee …..“ (Aber dann ganz sicher nicht zur
Familie Radler.) „… Diese eine Liebe wird nie zu Ende geh´n. Wann werd´ ich sie
wiederseeeehn?????....“ DIE NORDSEE … auch gern die Ostsee ….. See eben.