bitte umblättern zurück Wenn wir den Namen Edam hören, dann assoziieren wir ihn mit … ? Käse natürlich. Schon seit dem 12. Jahrhundert wurde hier mit Käse gehandelt. So kam der Ort zu Wohlstand und Bekanntheit. Wir mussten suchen, bis wir tatsächlich den ursprünglichen Ort Edam fanden. Das viel jüngere Volendam ist inzwischen weit größer und längst nicht mehr nur ein Vorort. Es hat das beschauliche alte Edam fast verdrängt. Dies hat jedoch auch einen großen Vorteil. Während Volendam sich voll und ganz auf den Tourismus eingestellt hat, mit viel Kitsch und Tand alle Holland- Klischees bedient, konnte sich Edam seinen ursprünglichen Charakter weitestgehend bewahren. Edam ist ein liebenswerter, malerischer Ort mit uralten historischen Bauten. Das allerschönste Gebäude (für mich) ist die Käsewaage, wo wir schließlich auch selbst eingekauft haben. Doch auch das schiefe Museum direkt am Damm ist ein absoluter Hingucker. Dazu gibt es viele Grachten und Brücken. Holland wie aus dem Bilderbuch, die Motive auf dem Delfter Porzellan in Natura. Eigentlich war es die Suche nach einer öffentlichen Toilette, die uns zu einer Käse- und Holzschuhmanufaktur führte. Das jedoch war lediglich ein Ort, an den man Busladungen Touristen absetzte, die dann alle mal zugucken durften, um zuletzt in einem riesigen Shop von einer Holländerin in historischer Tracht abkassiert zu werden. Auf einer Anhöhe, wo wir es gar nicht vermutet hatten, befanden sich dann DAS Touristenzentrum von Volendam und der Hafen. Unsere allererste Hollandreise sollte uns eigentlich hierherführen. 2008 wurde im „Sonnenklar“-Fernsehen für einen Kurzferienaufenthalt nach Volendam geworben, doch als wir buchen wollten, galten die Bestimmungen nicht mehr und wir fuhren auf eigene Faust. Und jetzt waren wir also tatsächlich hier. Was wir von der Straße unterhalb gar nicht vermutet hätten; hier war es richtig schön. Idyllisch reihen sich die bunten Häuser hoch oben auf dem Damm am Hafenbecken des Ijsselmeeres. Die Sonne lachte und alles sah dadurch noch viel hübscher aus. Wen jedoch zu viele Touristen stören, wer etwas gegen Souvenirläden hat, die wie Perlen auf einer Schnur aneinandergereiht sind, der sollte sich von Orten wie diesen lieber fernhalten. So fanden wir z.B. in nächster Nähe mehrere Fotoateliers, aus dessen Schaufenstern uns hauptsächlich Asiaten in den historischen Holländertrachten angrinsten. Wir wunderten uns nur, dass sich solche Läden halten können. Anscheinend sind aber vor allem die Asiaten gut zahlende Kunden, die sich für keinen Kitsch zu schade sind.