hinter Klaus das Parkhaus bitte umblättern zurück Tag 3 Seit 1622 findet jeden Freitag der Käsemarkt in Alkmaar statt. Heute war Mittwoch und am Freitag würden wir uns wieder auf die Heimreise begeben. Alkmaar jedoch soll auch sonst ein hübsches Städtchen mit einem schönen alten Stadtkern sein. Also fuhren wir in Richtung Norden. Außerhalb des riesigen Amsterdamer Rings ging es auf den Straßen deutlich ruhiger zu und das Fahren wurde angenehm. Eigentlich wollten wir ja auch unbedingt nach Den Haag, doch angesichts der allzu vollgestopften Straßen und der damit verbundenen Verkehrssituation verwarfen wir diesen Plan. Jetzt war Alkmaar angesagt. Das begann mit Panik und endete mit einer Überraschung. In der Nähe eines Stadtzentrums zu parken ist immer ein bisschen kompliziert. Es war tatsächlich der pure Zufall, dass wir in einem Parkhaus landeten… in einem engen Parkhaus. Die Autos werden immer größer, vor allem breiter, aber die Parkhäuser gestalten ihre Stellflächen so, dass Kleinwagen optimal stehen können. Nun bin ich nicht unbedingt klaustrophobisch veranlagt, doch hier kam es zu Schweißausbrüchen. Mein Körper lenkte das Auto mit und ich stemmte mich gegen die viel zu nahen Wände. Ich bewundere Klaus noch immer, wie souverän er das Auto durch die viel zu engen Gänge schleuste, ohne auch nur einmal irgendwo anzuschrammen. Und dann standen wir doch tatsächlich auf einem der viel zu engen Plätze. Es war ja auch zu bedenken, dass man halbwegs bequem ein- und aussteigen konnte, wenigstens auf der Fahrerseite. Und dann war noch immer die Gefahr, der Fahrer, der neben uns einparkt, hat eventuell nicht so viel Glück. Mit 4,55 m ist unser Mazda 20 cm kürzer als das Vorgängerauto. Mit dem hätten wir hier keine Chance gehabt, denn auch der „Wombat“ ragte ein Stück aus dem gekennzeichneten Parkfeld.  Näää, ich war fix und färtch. Zunächst hielt sich meine Begeisterung für die Stadt Alkmaar in Grenzen. Das änderte sich erst allmählich, als wir die erste Gracht überquerten und ältere Gebäude, das Rathaus und die Kirchen sahen. Dem Rudi Carell hat man hier ein Bronze-Denkmal gesetzt. Wie wir erst später nachlesen konnten, ist er hier geboren und hat seine erste Bühnenerfahrung bereits als Kind in Alkmaar gesammelt. Dass Rudi Carell auch in den Niederlanden so populär war, wusste ich nicht. Er war es und bereits seine Eltern waren dort im Showgeschäft. Schließlich kamen wir in einen Teil der Stadt, der besonders alt gewesen musste. Die Straßen waren nur schmale Gassen, in denen sich hübsche kleine Geschäfte aneinander reihten. Wir bummelten und schlenderten, wobei wir stets die ungefähre Richtung zu unserem Parkhaus im Kopf hatten. Als wir wieder einmal in eine dieser kleinen, unscheinbaren Gassen einbogen, wurden die Augen ganz groß. Niedrige Häuser drängten sich eng aneinander. Hinter den typisch holländischen großen, fast bodentiefen Fenstern präsentierten sich wunderschöne, halbnackte Frauen. Gleich im ersten Fenster saß ein bildhübsches junges Mädchen. Die zierliche Kleine schaute halb gelangweilt – halb trotzig hinaus und ich fragte mich, was so ein niedliches kleines Ding wohl schon alles in ihrem kurzen Leben erlebt hat. Die anderen Frauen schienen nicht ganz so jung zu sein und lächelten freundlich. Keiner war anzusehen, welchem Gewerbe sie nachgeht. Vielleicht wird der Leser verständnislos lächeln und sich fragen, weshalb ich dieses Thema überhaupt erwähne. Ich möchte aber daran erinnern, ich bin ein Kind der DDR. Noch heute ist das Thema Prostitution für mich befremdlich. Das gab es damals nicht …. zumindest nicht offiziell. der Achterdam, ein eher unscheibares Sträßchen, in dem die Nutten im Schaufenster sitzen. Der Achterdam, ein eher unscheibares Sträßchen, in dem die Nutten im Schaufenster sitzen