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Als wir vor 5 Jahren in Baabe waren, stand die Rügenbrücke kurz vor
ihrer Vollendung. Einmal in Stralsund überquerten wir die neue
Brücke. Unser Navi bekam ein ernsthaftes Problem, aber irgendwie
schafften wir es schließlich doch und fuhren die alten
schattigen
Alleen auf Rügen entlang. Bei so herrlichem
Wetter ist es überall schön, doch wir entschieden
uns für Binz mit seiner herrlichen
Bäderarchitektur. Beinahe ist es schon zum
Usus geworden, daß wir uns überall die
Seebrücken ansehen und auf ihnen
hinauswandern. Und so war es auch auf
einer Seebrücke, wo
uns an diesem Tag durch einen Verlust ein
bleibender Eindruck
blieb. Am Abend spazierten wir wieder durch Zingst und kauften uns in
der Nähe des Strandes ein Eis. Damit gingen wir auf den Steg. Ich stand
so nichtsahnend auf dieser Brücke und beobachtete mit meinem leckeren
Eis in der Hand das Volleyballspiel einiger Jugendlicher, als mich der
Flügel einer Möwe leicht am Kopf berührte. Als ich wieder an meinem
Eis
lecken wollte, war es weg … samt Waffeltüte. Thekla hatte sie mir im Flug geklaut. So ein
Luder!
Vom nächsten Tag gibt es weder Fotos noch viel zu berichten. Der Wetterbericht hatte Regen
angekündigt, ganz besonders im Westen und weil wir in unserer grenzenlosen Einfalt auch noch nach Westen
fuhren, wurden wir entsprechend bestraft. Hätten wir uns an diesem Tag für Rügen entschieden, wäre es wettertechnisch
der perfekte Urlaub gewesen. So aber war es der Wunsch eines einzelnen Herrn, einmal Kühlungsborn anzusehen. Und
darum fuhren wir im strömenden Regen dorthin. Ein kostenloser Parkplatz in Strandnähe war schnell gefunden. Eine
halbe
Stunde durften wir da stehen. Also raus aus dem Auto, Schirm aufgespannt und gut festgehalten! Los ging´s in
Richtung
Seebrücke. Wie hübsch! Der Wind blies so stark, daß der Schirm kaum zu halten war. Das war auch der
Grund dafür, daß wir
die Seebrücke nur von weitem bestaunten und dann gleich in die nächste Geschäftsstraße liefen, wo es
nicht ganz so stark wehte.
Wir kauften Kuchen und flüchteten uns wieder ins Auto, um den Rückweg anzutreten. Die halbe Stunde
hatte völlig ausgereicht und
jetzt kann man uns ruhig für verrückt erklären, wenn wir (mal wieder) über 100 km
fuhren, um zum Bäcker zu gehen.
Am selben Abend unternahmen wir im Regen noch einen letzten Spaziergang durch Zingst. Wir
kauften Sanddornmarmelade, um sie mit nach Halle zu nehmen.
Sanddornprodukte sind eine Spezialität des Nordens. Im
Fischrestaurant „Strandkate“ hätten wir jetzt mühelos einen guten
Tisch gefunden. Vor 2 Tagen war das nicht möglich, so daß wir auf
die „Fischerklause“ ausgewichen sind. Da hat es auch hervorragend
geschmeckt, doch hatten wir es zuvor auf die Spezialitäten der
„Strandkate“ abgesehen. Jetzt war es überall recht leer. Ganz
besonders auffällig waren jedoch die fehlenden Radfahrer.
Die haben sich bei dem Wetter kaum auf ihre Drahtesel
getraut. Müßte man sich nicht permanent am Regenschirm
festhalten, wäre das der perfekte Spaziergang gewesen.