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Über unseren Badetag ist schnell erzählt. Auf dem Baumarkt waren Strandmuscheln im Angebot. Eine
solche erwarben wir vor unserer Reise, weil es natürlich unabdingbar war. Das brauchte man…. wenn
man denn nach vielen Jahren an einem Tag baden will….. Bewaffnet mit Strandmuschel und
Badesachen reisten wir an, parkten im Schatten, kletterten über die Düne und prallten auf den Anblick
einiger Nackedeis. Der Strand war nicht voll und auch nicht ausdrücklich als FKK-Strand
ausgewiesen, aber alle überwiegend älteren Anwesenden außer uns waren nackt. Angesichts dieser
Tatsache fühlten wir uns nicht sonderlich wohl. Ich möchte niemanden mit dem Anblick meines
unvollkommenen Körpers belästigen, wünsche mir das aber umgekehrt ebenfalls. Was man jedoch
gezwungen war zu sehen, war überwiegend alles andere als schön.
Wir bauten also unsere Strandmuschel auf, ärgerten uns über den
Sand, der überall dort war, wo er nicht sein sollte und dann tauchte
ich endlich ein …. in das kalte Wasser der Ostsee. Ausgerechnet an
diesem Tag schwammen besonders viele Quallen, die auf den
Namen „Gundula“ getauft wurden. Gundula war überall. Wenn ich
schwamm, sah ich sie nicht, doch war es ein seltsames Gefühl,
wenn ich mit Armen und Beinen gegen so ein festes, aber doch
glitschiges Vieh stieß. Gundula war ungefährlich, doch weiß man
das nicht so genau als ostseeunerfahrener Mensch. Trotzdem war es
herrlich … im großen Wasser. Mein Mann war davon weniger
angetan und hielt sich diskret zurück. Lieber wollte er nachweisen können, tatsächlich an der See
gewesen zu sein und setzte sich zum Grillen neben die Strandmuschel. Trotz Sonnencreme sind die
Folgen auch 3 Wochen später sichtbar. Am Nachmittag packten wir unsere Strandmuschel wieder ein
und verließen Gundula, Thekla (wie wir die Möwen nannten) und die Nackedeis.
Woran merkt man, wenn man alt wird? Ob in Dresden, in Hamburg, oder auf irgendwelchen Seen
unseres Landes besteht die Möglichkeit, mit einem Mississippidampfer vom Wasser aus die Gegend
zu erkunden. So auch in Zingst. Der Schaufelraddampfer „Balticstar“ kreuzte etwa anderthalb Stunden
auf dem Bodden. Nette Geschichte für 10,-€, bequem und komfortabel. Eine andere Möglichkeit war
die Fahrt mit einem sogenannten Zeesenboot, einem breitrumpfigen Segelboot, dessen rotbraune Segel
ein typisches Aushängeschild ist. Früher wurde damit vor allem in den Boddengewässern Pommerns
gefischt, heute dienen sie überwiegend als Freizeitsegelboote. Ich wäre so gern damit gefahren, auch
wenn es etwas teurer war, doch mein Mann zog es vor, bequem auf dem Mississippidampfer zu reisen.
Ja, und wenn wir dann schonmal hier oben im Norden sind, sollten wir uns auch noch einmal
Stralsund ansehen. Tatsächlich strahlte der Sund im hellen Sonnenschein …. Jaja, kein besonders
originelles Wortspiel. Parallel zu den Ausstellungen im Meeresmuseum, das in der Halle der
Katharinenkirche untergebracht ist, werden im Ozeaneum auf der Stralsunder Hafeninsel auf 8700 m²
Ausstellungsfläche in 39 Aquarien mit einer Wassermenge von sechs Millionen Litern circa 7000
lebende Tiere und Unterwasserpflanzen in einer den Ozeanen nachempfundenen Umwelt gezeigt. Am
22. Mai 2010 wurde es vom European Museum Forum zum Museum Europas 2010 erklärt. Das
Meeresmuseum besuchten wir bereits vor 5 Jahren. Heute zog es uns ins Ozeaneum. Dem
angeschlossen ist ein großes Parkhaus. Es ist also alles kein Problem … sofern man einen dicken
Geldbeutel hat, denn allein schon das Parken kostet ein kleines Vermögen. Auch der Eintritt ins
Ozeaneum ist nicht gerade ein Schnäppchen. Hier sei jedoch zu bedenken, daß die Anlagen, die
gewaltigen Wassermengen, die Tiere und deren Pflege Unsummen verschlingen. Es wird wirklich
viel Interessantes und Beeindruckendes geboten. Direkt gegenüber des Gebäudes liegt die Gorch
Fock 1. Ein imposanter Anblick, doch wir haben es vermieden, das Schiff näher zu besichtigen. Statt
dessen gönnten wir uns noch ein Fischbrötchen, um dann wieder zu unserem Auto zu gehen.
Eigentlich hätte ich mich furchtbar gern noch ein wenig in Stralsund umgesehen, doch 7,50 €
Parkgebühren waren bereits unverschämt genug.