© Stadt Halle (Saale)
zuletzt aktualisiert 2020
Eigentlich sind wir damit am Ende unserer Stadtbesichtigung. Da wir uns aber im Norden der Stadt befinden, möchte ich
Ihnen noch etwas über die Erhebung dort in der Ferne erzählen. Zirka15 km nördlich der Stadt in Richtung Magdeburg ist der
Petersberg. Es liegen noch einige Dörfer zwischen ihm und Halle, doch ich glaube, man kann ihn trotzdem als eine Art
„Hausberg“ bezeichnen. Der dichtbewaldete Porphyrrücken beherrscht weithin das Landschaftsbild. Angeblich ist er mit
seinen 240 Metern über dem Meeresspiegel in östlicher Richtung die höchste Erhebung bis zum Ural. In nördlicher Richtung
stößt man auf solche „Höhen“ erst wieder in Schweden. Auf der Bergkuppe lagen einst germanische, später slawische
Kultstätten. Etwa 1000 n. Chr. wurde durch die Grafen von Wettin die erste steinerne Kapelle errichtet. Um 1120 wurde ein
Augustinerchorherrenstift gegründet, was seinerzeit als eines der bedeutendsten Mitteldeutschlands galt. Im Jahr 1205 wurde
schließlich die Stiftskirche St. Petri fertiggestellt. Die wuchtige, dreischiffige Säulenbasilika ist ebenfalls ein hervorragendes
Zeugnis der romanischen Architektur Deutschlands und trägt daher auch das braune Schild für die Straße der Romanik. Heute
leben wieder einige Mönche auf dem Berg. Der hat aber noch einiges mehr zu bieten. So gibt es neben einem Funkturm auch
einen Bismarckturm, ein Landwirtschaftsmuseum und weiter unterhalb einen Bergtierpark, eine Sommerrodelbahn und ein
Bergbad. Somit gilt der Petersberg nach wie vor zu einem beliebten Ausflugsziel der Hallenser.
Petersberg mit Ruine 1770
Stiftskirche Petersberg 1858
Postkarte Petersberg 1967
Postkarte Petersberg in den
1970ern
Eingang zur Kirche
und zum Kloster
Damit möchte ich meinen Stadtrundgang nun aber wirklich beenden. Stimmen Sie mir zu, wenn ich behaupte, zwischen
Fettbemme und Flieder gibt es ungeheuer viel Beeindruckendes? Sicher erkennt man es häufig erst beim 2. Hinsehen. Ob frühe
Menschheitsgeschichte, ob Mittelalter, Renaissance, Reformation oder Aufklärung, ob Gründerzeit oder klassische Moderne –
kaum irgendwo in Deutschland findet sich auf solch engem Raum eine derartige Vielfalt kultureller Zeugnisse wie in Halle an
der Saale. Die graue Diva ist alt. Sie hat ihre Marotten und Absonderlichkeiten. Doch gerade die machen sie so liebenswert. Ich
hoffe, Sie hatten Freude an meinen Ausführungen und ich konnte Ihre Neugier wecken. Es besteht sicher kein Zweifel: Halle ist
einen Besuch wert. Kommen Sie und ich zeige Ihnen meine Stadt!