© Stadt Halle (Saale)
zuletzt aktualisiert 2020
Ich schlage vor, wir widmen uns wieder erfreulicheren Sehenswürdigkeiten. Fahren wir den Landrain entlang, kommen wir nochmals am Galgenberg vorbei und stoßen dann auf die Reilstraße. Nur noch wenige Meter nach rechts und wir sind am Zoo angekommen. Einen Besuch sollte sich wirklich kein Gast entgehen lassen, ist doch dieser Zoo einzigartig in seiner Art. Die Lage dieses Tiergartens auf dem 130 Meter hohen Reilsberg, von dem sich viele wunderschöne Aussichten auf die Stadt und den Saalkreis bieten, ist unübertroffen. Eine Fläche von knapp 9 Hektar ist nicht unbedingt groß für einen Zoo. Dafür ergeben sich für die Besucher aber vielfältige Möglichkeiten, auf den „Etagen“, die über reizvolle Rundwege zu erreichen sind, Tiere (vor allem Bergtiere) zu beobachten. Es ist teilweise recht steil und damit einigermaßen anstrengend, aber zwischen Löwe, Steinbock und Kondor gibt es immer wieder kleine Felsvorsprünge mit Bänken, die zur Rast und vor allem zur Aussicht einladen. Einziger Nachteil unseres Bergzoos: aufgrund seiner Lage ist er leider nicht erweiterbar. Um die Tiere möglichst artgerecht zu halten, musste man die Vielzahl etwas reduzieren. So haben wir keine Giraffen und Nashörner mehr. Ich erinnere mich noch gut an die Zoobesuche in meiner Kindheit. Da gab es winzige Bärenkäfige gleich hinter dem ehemaligen Eingang, in die man auch von oben reinschauen konnte. Die riesigen Tiere konnten sich darin gerade mal um ihre eigene Achse drehen. Es muss eine furchtbare Quälerei für sie gewesen sein. Heute ist dieses ganze Terrain eine moderne Anlage mit viel Platz für Elefanten. An Frieda kann ich mich noch wunderbar erinnern. Das war die berühmte Elefantendame, die ich kannte, solange ich denken kann. Sie verstarb und es kamen neue Elefanten. Schließlich hatte unser Zoo jahrelang gar keine Elefanten mehr und Halle war damit um eine Attraktion ärmer. Inzwischen lebt wieder eine Elefantengruppe im Zoo, und es wurde sogar für Nachwuchs gesorgt. Unser Bergzoo ist jetzt über 100 Jahre alt. Am 23.05.1901 öffnete der Zoologische Garten Halle mit 196 Tieren in 94 Arten erstmals seine Tore. Die einmaligen Bergtiergehege stammen noch aus dieser Gründungszeit. Zum runden Geburtstag gab es viele bauliche Veränderungen und Modernisierungen. Das Raubtiergebäude ist wohl der spektakulärste Bau der letzten Jahre. Zu erwähnen wäre aber auch der Aussichtsturm auf dem Gipfel des Reilsberges. Das Grab des Namengebers, des Arztes Johann Christian Reil (1759-1813), befindet sich nur wenige Meter vom Turm entfernt. Damit Sie sich den Besuch unseres Zoos nicht entgehen lassen müssen, nutzen Sie das am 1.12.2006 fertiggestellte Parkhaus am neuen Haupteingang neben der Reilschen Villa. Selbstverständlich ist der Zoologische Garten auch mit der Straßenbahn erreichbar.
neuer Zooeingang mit Parkhaus Ursprünglicher Zooeingang bis Anfang der 60er Jahre der ehemalige Zooeingang von innen mit dem Elefantengebäude davor Zooeingang in den 60er Jahren Zooeingang 2005 das ehemalige Raubtierhaus neues Raubtierhaus Gtab von Johann Christian Reil Bärengehege in den 50er Jahren, Foto: Bonitz DDR-BildArchiv
Der ursprüngliche Zooeingang wurde bis Anfang der 60er Jahre genutzt
Heute ist dieser Eingang verschlossen. Die Aufnahme ist innerhalb des Zoos entstanden. Im Vordergrund sind Teile des Elefantengebäudes sichtbar.
Der aktuelle Zugang zum Zoo hat ein Parkhaus bekommen.
Zooeingang in den 60er Jahren
Zooeingang 2005
Das alte Raubtierhaus, in dem auch Affen untergebracht waren
Das aktuelle Raubtierhaus mit Freigehege
Das Grab von Johann Christian Reil
Bärengehege in den 50er Jahren
An die viel zu kleinen Bärengehege, in die man auch von oben schauen konnte, kann ich mich noch gut erinnern. In meiner Kindheit dachte ich, es wäre ganz normal, wenn ein Bär gerade mal so viel Platz hatte, dass er sich einmal um sich selbst drehen konnte. Das war auf alle Fälle in dem rechten Gehege so, was hier nicht eindeutig sichtbar ist.
Foto: Bonitz DDR BildArchiv