© Stadt Halle (Saale)
zuletzt aktualisiert 2020
Dass es in Halle besonders viel Flieder gibt, erwähnte ich bereits. Die
Fettbemme ist aber auch ganz typisch; ein einfacher, delikater Sattmacher
fernab der Haute cuisine. Und wer es nicht versteht….
Fett=Griebenschmalz, Bemme=Brotscheibe
Halle hat viel mehr zu bieten, als „nur“ ein interessantes Stadtzentrum. Am besten, Sie steigen in die Straßenbahn und ich zeige
Ihnen, was es außerhalb der ehemaligen Stadttore zu sehen gibt. Bewegen wir uns vielleicht zunächst in südliche Richtung. Hier
kenne ich mich am besten aus, denn der Süden von Halle war und ist „mein Revier“, in dem ich die meiste Zeit meines Lebens
gewohnt habe.
Südlichster Zipfel der Stadt ist Halle Ammendorf und Beesen. Einst gab es hier nur Felder und eine Auenlandschaft, die bei
Hochwasser regelmäßig einen großen See hervor zaubert. Das Bild ist fast mystisch, denn tapfer qualmen die dicken Schlote von
Buna im Hintergrund weiter. Das Chemiewerk Buna liegt zwischen Halle-Ammendorf und Merseburg. Im 2. Weltkrieg galt das
Werk als interessante Zielscheibe. Buna-Werke ist der Name einer 1935 in Schkopau durch die I.G. Farbenindustrie AG
errichteten Produktionsstätte für Kautschuk- hergestellt aus BUtadien-NAtrium. Zu DDR-Zeiten bot das Werk sehr viele
Arbeitsplätze. Nicht umsonst galt Halle als Zentrum der Chemieindustrie. Allerdings war auch die damit verbundene
Umweltverschmutzung der Carbidproduktion mit ihrer veralteten Technologie enorm. Inzwischen ist es wesentlich sauberer. Das
Werk ist beachtlich geschrumpft; vor allem die Anzahl der Beschäftigten, dafür auf neuestem Stand. Buna bietet heute sogar eine
durchaus interessante Kulisse an der Peripherie von Halle.
Der Stadtteil Beesen liegt zwischen Halle-
Ammendorf und der Silberhöhe. Beides waren
ursprünglich eigenständige Dörfer, die aber längst
nahtlos in die Stadt Halle einbezogen sind. Da man
Beesen durch sein Wasserwerk scheinbar immer
mit „Wasser“ verbindet, finden wir dort auch das
größte und modernste Schwimmbad der Stadt. Das
Maya Mare ist gleichermaßen Erlebnisbad,
Freizeitbad, Therme und Spaßbad mit Sauna.
Zwischen Beesen und der Südstadt erhebt sich die Silberhöhe. Auf 239 ha wurde
zwischen 1979 und 1989 eine Plattenbausiedlung vor allem für die
Beschäftigten der Chemiebetriebe Buna und Leuna errichtet. Das
Interesse am Wohnen „in der Platte“ schwindet. So wurden
mittlerweile viele Gebäude wieder abgerissen und ein Ende ist
noch nicht in Sicht. Die Wohnungen in den verbleibenden
Gebäuden werden dafür umso komfortabler. Den Namen hat
der Stadtteil von einer Sage, in der es heißt, dass dort ein Topf
voll Silber vergraben wurde, den man aber bis heute nicht
wieder gefunden hat.
Im östlichen Süden von Halle muss unbedingt das Krankenhaus „Bergmannstrost“ Erwähnung finden. Es besteht
schon etwa 100 Jahre. In der DDR war dies die Poliklinik Süd. Mit seinen 9 Fachabteilungen zählt es zu den
Spitzeneinrichtungen moderner Unfall- und Krankenversorgung. Vor allem Brandopfer werden hier von den besten Spezialisten
behandelt. 1997 entstand eines der modernsten Traumazentren in Europa. Nach der Wende wurde die Anlage durch mehrere neue
Gebäude und einen Hubschrauberlandeplatz erweitert. Dafür wurde das Torhaus abgerissen, wodurch der Blick auf ein
architektonisch hochinteressantes Ensemble frei wurde.
friedliche Elsteraue
Bergmannstrost 1939
Bergmannstrost
Poliklinik Süd
1964 mit
Torhaus
Bergmannstrost
um 1900