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Warum einfach, wenn’s auch umständlich geht? Es ist erstaunlich, wie Kleinigkeiten zum Problem werden. Wie gesagt war ich hier in einer Krankenhausstadt, einer Universitätsklinik mit den modernsten Einrichtungen, den intelligentesten Ärzten des In- und Auslandes, dem Besten, was einem Kranken geboten werden konnte. Eines Tages blieb es auf der Toilette dunkel. Die Glühlampe war entzweigegangen. Ich erwähnte bereits, hier gab es kein Fenster und eigentlich möchte man gern die Tür verschließen. Gut, bis die Lampe gewechselt werden würde, blieb die Tür angelehnt. Es wird sicher nicht lange dauern. Wir hatten gleich Bescheid gegeben. Dass eine einfache Glühbirne zum Politikum wird; damit hatte natürlich niemand gerechnet. Die Schwestern mussten einen Reparaturauftragsschein schreiben, der weitergeleitet werden musste. Und dass so eine Panne auch noch an einem Freitag passiert, grenzt schon an einer Unverschämtheit. In unserem jugendlichen Leichtsinn glaubten wir doch ernsthaft daran, in irgendeinem Wirtschaftsschrank zwischen Putzmittel und Scheuerlappen schlummern auch ein paar Glühlampen, die bei Bedarf schnell gewechselt werden können. Dem war nicht so. Und außerdem war das Arbeit für einen Elektriker. Seit Stunden wurden mir nun schon Infusionen verabreicht. Mein Mann war zu Besuch gekommen und als ich endlich abgeklemmt wurde und zur Toilette eilte, geschah das Malheur auf dem Weg dorthin. Es war dunkel, doch ich hatte so viel zu reinigen, meine Sachen und mich selbst. Manchmal wünscht man sich einen Schalter, den man bedient und dann unsichtbar ist. Oh, war mir das unangenehm! Mein Mann war gleich zur Stelle und half. Der attraktive Pfleger mit den Tattoos brachte Reinigungstücher. Das war alles so unangenehm. Ich habe mich so geschämt. Was mein Mann da für mich getan hat, hätte ich umgekehrt sicher nie vermocht. Der Tattoopfleger stand lächelnd im Türrahmen, sah zu und war schön. Am nächsten Tag brachte mein Mann eine Glühlampe mit, schraubte sie ein und wir konnten die Toilette wieder vernünftig benutzen. Am Montag kam schließlich der Elektriker. Er hatte kein Problem damit, dass man ihm die Arbeit abgenommen hatte. War es das Schlüsselerlebnis, die Ursache dafür, dass ich heute so geräuschempfindlich bin? „Guten Morgen! Heute ist der 8. März, Internationaler Frauentag! ° Die Tür flog auf und eine schrille, hohe Stimme verkündete lautstark die Botschaft. Ich bin sicher, eine Oktave tiefer und ein paar Dezibel weniger hätten die gleiche Wirkung erzielt und wir wären auf angenehme Weise geweckt worden.
Woher kommt das Fieber? Jeden Tag außer Samstag und Sonntag ließ ich nun diverse Untersuchungen über mich ergehen. Von irgendwoher musste das Fieber doch kommen. Ich wurde dann im Bett durch das Krankenhaus gefahren. Eine dieser Rundreisen ist mir in besonderer Erinnerung. Ich stand bereits auf dem Flur, als der Pfleger, der mich da chauffierte zurückgerufen wurde. Gerade kam ein Anruf mit dem Ergebnis der letzten Blutuntersuchung. Influenza. Wegen des Keimes musste ich außerhalb des Krankenzimmers stets einen Kittel tragen. Jetzt aber bekam ich einen besonderen Kittel, dazu eine Gesichtsmaske und Handschuhe. Genauso mussten sich alle Leute in meiner näheren Umgebung verkleiden. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst, dass eine Grippe so gefährlich sein könnte. Und das Kuriose: Zwar quälte ich mich schon länger mit einem Husten herum, was ich jedoch auf die Lungenentzündung zurückführte. Ich erinnerte mich an Erkältungskrankheiten, bei denen es mir weit schlechter ging, als zu diesem Zeitpunkt.